Das Wort Heimat steht in unserer Vereinsbezeichnung an vorderster Stelle.
Das Wort Kultur folgt dem aber sofort.
Heimat umfasst den größeren Arbeitsbereich, Heimat wäre aber ohne Kultur nicht die Heimat die wir kennen. Unser Verein bemüht sich beides zu bewahren und den Bürgern, nicht nur von der Gemeinde Altenmarkt, Heimat mit Kultur nahe bringen. Vieles ist hinterlegt im Museum und kann jeden Mittwoch besichtigt werden. Manche Objekte, Plätze und Orte sind nicht veränderbar, man muss sie in der Natur aufsuchen.
Mit Wanderungen und Radfahrten suchten wir bereits manch verstecktes Kleinod auf.
In loser Folge möchten wir nun auf Ruheplätze, mit schöner Aussicht zum Verweilen, aufmerksam machen.
Im Gemeindebereich Altenmarkt befindet sich eine große Anzahl von Ruhebänken, die vom Bauhof aufgestellt und zuverlässig gepflegt werden.
Der Heimat- und Kulturverein Altenmarkt a. d. Alz, Baumburg, Rabenden möchte in der Aktuellen und in den nächsten Ausgaben des Amtsblattes jeweils eine Bank mit seinen Besonderheiten vorstellen. Sie werden sehen, ein Spaziergang zu den „Bankerlblicken“ lohnt sich!
Beginnen möchten wir mit einem winterlichen Foto vom Aussichtspunkt auf dem Auberg, auch Auerberg genannt , in 555 m Seehöhe. Sie erreichen diese Stelle vom Parkplatz beim Lokal Bergwerk-Libella auf einem steilen, schmalen Wegerl mit einem Tiefblick auf das nördliche Tunnelportal oder deutlich einfacher von der Siedlung Blickenberg aus in Verlängerung der Aubergstraße nach Osten. Bei gutem Wetter haben Sie einen Blick auf die Berchtesgadener und Chiemgauer Berge sowie natürlich immer auf die gegenüberliegende Klosterkirche Baumburg und den Altenmarkter Ortskern. Unter Ihnen rauscht der Alzfall.
Heute stellt Ihnen der Heimat- und Kulturverein Altenmarkt a. d. Alz, Baumburg, Rabenden die zweite Bank in unserer Reihe „Bankerlblicke“ vor. Entstanden ist die Buchenwald-Gedenkstätte bereits im Jahre 1800 als Massengrab für bayerische, österreichische und französische Soldaten. Nachdem die Stiftsgebäude von Baumburg bereits vorher mehrmals als Lazarett gedient hatten, wurden sie nach der von den Franzosen gegen die verbündeten bayerischen und österreichischen Truppen gewonnenen Schlacht bei Hohenlinden am 3. Dezember 1800 mit Verwundeten aller beteiligten Armeen geradezu vollgestopft. Die Folge der Überfüllung war, dass in diesem Hauptfeldspital eine Typhusepidemie ausbrach, der nach der Überlieferung mehr als 2000 Verwundete zum Opfer fielen. Jedes Jahr im Juni veranstaltet hier die Altenmarkter Soldatenkameradschaft eine Gedenkfeier zu Ehren aller Gefallenen von 1800 und natürlich der Toten beider Weltkriege.
Der nunmehr dritte Beitrag des Heimatvereins zur Reihe „Bankerlblicke“ gilt wieder einem schönen Fernblick zu den Alpen.
Diese Aussicht genießt man, wenn man von Baumburg aus zwischen Kloster und Gutshof dem Sträßchen wenige Minuten nach Süden folgt. An diese Stelle gelangt man auch, wenn man von der Baumburger Leite zwischen den Hausnummern 25 a und b den schmalen Kirchenweg hinaufgeht und in wenigen Minuten den Steilhang überwindet. Man kann in der Alpenkette von links beginnend Hochstaufen, Zwiesel, Watzmann, Hochkalter, Reiteralpe und Rauschberg erkennen. Im Rücken der Aussichtsbank liegt übrigens mit dem Trinkwasser-Hochbehälter auch eines der höchstgelegenen Punkte im Gemeindebereich (ca. 560 m ü.d.M.).
Diesmal möchte der Heimatverein ein Bankerl in der Rabendener Flur vorstellen. Zahllose Radler mögen am Bankerl schon vorbeigefahren sein, ohne es zu bemerken.
Im Ortsteil Forst versteckt sich diese Sitzgelegenheit verschämt hinter Buchenlaub und Buschwerk. Vermutlich wollen die Forster dieses Bankerl für sich und nicht mit müden Wanderer oder Radler teilen. Dies ist aber nur eine etwas böswillige Unterstellung, wie ich gerne zugebe.
Wie sie das Bankerl denn finden? Also ich verrate es.
Von Rabenden Richtung Rupertdorf, die Forster Häuser linker Hand, nicht die gerade Abkürzung direkt nach Entfelden, beginnt beim letzten Haus rechts der Nierreiter Forst. Vor dem Wald führt sie ein befestigter Weg entlang der Wiese direkt zum Bankerl. Hier befand sich vor vielen Jahren in unmittelbarer Nähe der „Schmied Im Holz“.
Ein blaues Hoftaferl an der Bushaltestelle weist darauf hin. Gerüchten nach erscheint manchmal der Schmied in der Nacht und man hört seinen Schlag am Ambos. Ängstlichen Bankerlbesucher sei geraten bei Anbruch der Dunkelheit diesen ansonsten sehr ruhigen Platz zu verlassen, spätestens wenn das Gebetläuten der nahen Jakobuskirche von Rabenden ertönt. Auch ein Abstecher zur Nierreiter, Kapelle mitten im Forst ist möglich. Diese sollten aber nur Ortskundige aufsuchen, im Forst verzweigen sich die Wege und es gibt keine Beschilderung. Denken sie auch an den Schmied, kommen sie nicht in die Dunkelheit. Die Kapelle ist an einer ehemaligen, inzwischen abgegangenen Hofstelle errichtet worden und wird von den Anliegern gerne besucht, ein Buch zeugt mit zahlreiche Einträgen von gläubigen Besuchern.
Heute stellt Ihnen der Heimatverein in seiner Reihe wieder eine etwas versteckte Ruhebank vor:
Von der Chiemseestraße (St 2093), Richtung Seebruck, in der Linkskurve unmittelbar vor Offling zweigt ein kleines Sträßchen nach rechts ab Richtung Garsch. Nur wenige Schritte von der Abzweigung entfernt finden Sie links auf dem Steilufer hoch über der Alz diesen schönen, ruhigen Bankerlblick.
Eine Besonderheit gibt es ein paar Meter rechts davon: ein uraltes Flurdenkmal! Noch recht gut zu erkennen ist die Jahreszahl 1776. Nur noch erahnen allerdings lassen sich die eingravierten Namen auf dem Stein (Barzinger?) und ein Geheimnis muss leider auch der Grund für die Errichtung des Flurdenkmals bleiben. Ein inzwischen aufgelassener Weg führte oberhalb des Abhangs Richtung Wetterkreuz, vermutlich ein Kirchenweg von Offling nach Baumburg. Der Stein lag viele Jahre unbeachtet in einer Ecke des Bauhofs in Altenmarkt und nur der Umsicht des damaligen Bauhofleiters Sepp Holzner und seiner Kollegen ist es zu verdanken, dass er nicht „entfremdet“ verarbeitet worden ist. Aktive Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins, namentlich Susanne Namberger, Günther Stöckl und Erwin Herrler, hatten dann 2009 zusammen mit Offlinger Landwirten die Initiative ergriffen und dafür gesorgt, dass der Gedenkstein restauriert, in der Nähe seines Ur-Standortes wieder errichtet und schließlich von Pfarrer Josef Stigloher gesegnet wurde.